Wenn mein Labrador Rüde Tano seinen Fellwechsel hat, kann ich den Staubsauger eigentlich auch gleich aufgebaut im Wohnzimmer stehen lassen. Der Kumpel haart so extrem, dass ich gefühlt alle 2 Tage einen neuen Labrador aus dem gewechselten Fell basteln könnte. Geht dir auch so? Dann habe ich hier 10 Tipps, die dich retten, wenn dein Labrador Fellwechsel hat.
Wie lange dauert der Fellwechsel beim Labrador?
Labradore wechseln ihr Fell das ganze Jahr hindurch. Besonders stark ist der Fellwechsel aber im Frühjahr und Herbst für einen Zeitraum von jeweils ca. 3 – 4 Wochen. In diesen Phasen werden Sommerfell und Winterfell ausgebildet.
Der Fellwechsel zum Sommerfell
Das Sommerfell wird durch den Abwurf des Winterfells im Frühjahr gebildet. Hierzu wechselt der Labrador einen Großteil des Unterfells und Teile des Oberfells durch Abwurf und Neubildung.
Wenn du die Menge des Fells ganz genau beobachtest, wirst du sehen, dass dein Labrador im Frühjahr etwas weniger Fell verliert, als im Herbst.
Der Fellwechsel zum Winterfell
Im Herbst (meist ab Mitte Oktober) wird das Sommerfell über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen nach und nach gewechselt. Anders als beim Wechsel zum Sommerfell, macht der Labrador hier keine halben Sachen. So wird nahezu das komplette Unter- und das komplette Oberfell gewechselt.
Ist der Fellwechsel abgeschlossen, hast du fast schon einen neuen Labrador zu Hause und einen alten im Staubsauger 😉
Tipp 1: Lass deinen Labbi machen, was ihm Spaß macht: lass ihn schwimmen
Das größte Hobby aller Labradore kann zu deiner besten Waffe gegen das ausfallende Fell während des Fellwechsels werden. Deshalb steht dieser Tipp auch als absoluter Geheimtipp an oberster Stelle.
Ich jage Tano während des Fellwechsels so oft es geht in’s Wasser und lasse ihn Stöcke und Äste aus dem Wasser holen. Die Menge an Haaren, die dabei im Wasser bleibt ist schon unglaublich. Und da Tano extremen Spaß an der Sache hat, können wir das viele Male wiederholen.
Wenn dein Labrador Fellwechsel hat, gibt es 2 Arten von Haaren, die dir das Leben schwer machen:
- Das Oberfell.
- Das tiefsitzende Unterfell, das ebenfalls raus muss.
In ihrer Kombination sind die beiden Fellarten von Mutter Natur sehr gut durchdacht. Gemeinsam helfen sie dem Labrador, die Temperatur zu regulieren, schützen ihn vor UV-Strahlung, wirken wasserabweisend und schützen die Haut.
Der Tipp mit dem Schwimmen funktioniert in erster Linie mit den oberen, losen Haaren. Für das Unterfell müssen wir noch ganz andere Geschütze auffahren.
Und zwar in Form des…
Tipp 2: Nutze den Furminator als Retter in der Not
Mein Rüde Tano ist jetzt 12 Jahre alt. Und ich kann kaum aufzählen, was ich alles an Bürsten, Kämmen und Striegeln ausprobiert habe. Die meisten Fellbürsten waren ihr Geld nicht wert und haben (wenn überhaupt) nur sehr wenig alte Haare aus dem Fell geholt.
Dann trat der so genannte Furminator in unser Leben – und hat alles verändert.
Das gute Teil habe ich eigentlich immer im Auto liegen. Sobald sich der Fellwechsel bei meinem Labrador ankündigt, nehme ich den Furminator mit auf meine Runde und striegel Tano damit in einer ruhigen Ecke.
Diese spezielle Bürste ist absolut auf das Unterfell spezialisiert und zieht es kräftig ab. Allerdings ohne, dass die Aktion für den Hund in irgendeiner Weise unangenehm wird. Tano hat jedenfalls sichtlich Spaß und sieht die ganze Geschichte anscheinend eher als Massage.
Der Furminator kostet so um die 30 Euro, ist also erschwinglich, wenn man bedenkt, was ein Labrador generell so um Monat kostet. Wenn du mal einen Überblick über meine monatlichen Kosten haben möchtest, habe ich dir das genau ausgerechnet. Die komplette Aufstellung findest du in meinem Artikel „Was kostet ein Labrador im Monat?“.
Kleiner Bonustipp
Damit des dir nicht genauso ergeht, wie mir, habe ich hier noch einen kleinen Tipp zum Furminator für dich.
Die Qualität der Bürste ist zwar super, aber der gummierte Handgriff reagiert relativ empfindlich auf hohe Temperaturen. Er beginnt dann leicht zu schmelzen und blättert teilweise ab.
Ein Grund, warum ich den treuen Begleiter im Sommer nicht im Auto oder in der Sonne liegen lasse.
Hier gibt’s noch ein paar zusätzliche Informationen zum Furminator: klick.
Tipp 3: Nutze deine Spülbürste mal ganz anders
Jetzt hältst du mich wahrscheinlich für total bekloppt. Was will der denn mit einer Spülbürste, wenn’s um Hundehaare geht? 😉 Ich leg noch einen drauf: ich nutze die Spülbürste überwiegend im Auto.
Du kennst wahrscheinlich auch die unzähligen Haare, die sich im Teppich deines Autos festgesetzt haben. Da kannst du saugen wie ein Weltmeister: die gehen niemals komplett raus.
Ein Freund von mir ist Autoaufbereiter und er hat mir einen ganz einfachen Tipp mit auf den Weg gegeben, der tatsächlich alle Hundehaare aus dem Autoteppich entfernt.
- Sauge den Teppich wie gewohnt einmal ab und ärgere dich nicht, dass noch Hundehaare im Teppich bleiben. Denen geht’s gleich an den Kragen 😉
- Sprühe den Teppich ein wenig mit einem normalen Teppich- und Polsterreiniger für Autos ein (ich nehme da immer einen von Sonax).
- Nimm eine stinknormaler Spülbürste und bürste den Teppich in kreisenden Bewegungen ab. Der Polsterreiniger schäumt dabei etwas auf.
- Jetzt sauge den Teppich noch einmal ab und freue dich über das Ergebnis: keine Hundehaare mehr! 🙂
Der Trick ist, dass Hundehaare sich im Teppich richtig festsetzen. Mit dem ersten Saugvorgang holst du alle losen Haare raus, mit der Spülbürste lockerst du die restlichen Haare. Über den leichten Schaum werden die Haare noch zusätzlich abtransportiert.
Das Ergebnis ist ein Autoteppich, der tatsächlich aussieht wie neu vom Händler.
Das Ganze funktioniert übrigens auch ganz hervorragend auf der Couch. Du musst dich nur sachkundig machen, welcher Reiniger für deine Couch am besten geeignet ist.
Tipp 4: Nutze die Kraft des Silikonbesens
Ich bin ganz ehrlich: ich habe keine Lust, jeden Tag während mein Labrador Fellwechsel betreibt, den Staubsauger rauszuholen. Da bin ich etwas faul. Trotzdem habe auch ich als Hundemensch, den Boden ganz gerne sauber.
Was sich als mega praktisch erwiesen hat, ist ein Silikonbesen mit dazugehörigem Kehrblech. Mit diesem Besen kann ich innerhalb von 5 Minuten die komplette Wohnung fix durchfegen und so den Großteil der Hundehaare unsere kleinen Rudels zusammenkehren. Das Kehrblech mit dem kleinen Feger erledigt dann den Rest.
Das Silikon fungiert dabei wie ein Haarmagnet, der die Hundehaare fast schon anzieht.
Interessant ist vielleicht auch, dass das Produkt einer großen Haushaltsmarke, die auch auch Wischer herstellt (fängt mit Vil— an), mich nicht so überzeugen konnte, wie der Noname-Besen vom guten alten Aldi.
Ich habe beide ausprobiert und der Noname-Besen schlägt das Markenprodukt um Klassen.
Für mich ist der Silikonbesen seit Jahren eine unentbehrliche Hilfe im schnellen Kampf gegen die Hundehaare geworden, wenn der Fellwechsel beim Labrador Mann mal wieder richtig zuschlägt.
(Bonus)Tipp 5: Reicher das Futter mit Lachsöl an
Ok, Lachsöl verhindert natürlich nicht den Fellwechsel, hat aber extreme Auswirkungen auf die Optik des Fells und die Menge des Fellverlusts innerhalb des Jahres.
Zwischendurch kommt es bei meinem Labrador Rüden Tano immer wieder zu ausgeblichenem, stumpfen Fell. Das geht dann auch direkt mit einem verstärkten Fellverlust einher. Macht sich auf dem Boden stark bemerkbar und lässt Tano etwas schmuddelig aussehen.
Mit Lachsöl bekomme ich das immer wieder schnell in den Griff. Ich mische ihm einfach jeweils einen großzügigen Esslöffel Lachsöl mit in sein Futter und nach wenigen Tagen stellt sich schon eine merkliche Veränderung ein.
Geschmacklich scheint das auch gut zu passen. Jetzt sind Labradore ja dafür bekannt aber auch wirklich gar kein Essen stehen zu lassen 😉 Mit dem Lachsöl im Futter scheint es Tano aber richtig zu schmecken.
So kannst du deinen Labrador beim Fellwechsel unterstützen
Um den Prozess des Fellwechsels zu beschleunigen, kannst du deinen Labrador beim Fellwechsel unterstützen. Die oben genannten Tipps helfen dir schon ein wenig dabei.
In der Praxis sieht diese Unterstützung bei mir so aus, dass ich Tano alle 2 Tage mit dem Furminator im Wald bürste. Jeweils 5 Minuten reichen schon aus, um zu sehen, dass immer weniger Haare rausgezogen werden.
Ich würde mal grob tippen, dass ich mit dem regelmäßigen Bürsten die Fellwechsel-Phase um ca. ein Viertel verkürzen kann. Ist nicht viel, aber „Kleinvieh macht auch Mist“, hat meine Oma immer gesagt 🙂
Zusätzlich kannst du deinen Labrador zwischendurch auch mal duschen, um das alte Fell rauszuwaschen. Das würde ich dir aber nur empfehlen, wenn du entweder ein sehr gutes Abflusssieb hast, oder deinen Hund im Garten mit dem Schlauch duschen kannst.
Alles andere würde deinen Abfluss und deine Rohre sehr schnell verstopfen. Kannst du zwar mit Abflussreiniger einigermaßen wieder beseitigen, ist aber nicht besonders gut für die Rohre.
Wenn du deinen Labrador beim Fellwechsel duschen möchtest, solltest du das bestenfalls aber nicht mit Shampoo, sondern nur mit Wasser machen. Mutter Natur hat sich bei den verschiedenen Schichten (Haut und Fell) nämlich einiges gedacht. Es wäre zu schade, wenn wir das mit irgendwelchen Shampoos angreifen und kaputt machen würden.
Unter’m Strich
Der Fellwechsel beim Labrador lässt sich zwar nicht vermeiden (ist auch gut so), aber immerhin ein wenig erträglicher machen. Regelmäßiges Striegeln und das ein oder andere kleine Helferlein im Haushalt, machen den Fellwechsel zu einem eher kleinen Problem.