Als mein Labrador Rüde Tano zu mir gekommen ist, war er schon ein ganz schöner Brummer. Damals haben ich mich gefragt, wann ein Labrador ausgewachsen ist? Wird Tano noch wesentlich größer? Brauche ich vielleicht ein größeres Hundebett? Irgendwie wusste ich das alles nur so ungefähr. Damit du dir nicht die gleichen Fragen stellen musst, habe ich das für dich in diesem Artikel zusammengefasst.
Ein Labrador ist in einem Alter von ca. 6 bis 12 Monaten ausgewachsen. Vereinzelt kann es vorkommen, dass sich noch leichte Wachstumsschübe bis zu einem Alter von bis zu 24 Monaten ergeben, was aber seltener vorkommt.
Was du beachten musst, bis dein Labrador ausgewachsen ist und welche Rolle das Gewicht dabei spielt, schreibe ich dir direkt mal mit auf.
Wie groß wird ein Labrador wenn er ausgewachsen ist?
Genau wie beim Menschen gibt es da natürlich auch Unterschiede. Durchschnittlich wird ein Labrador ca. 50cm groß. Wirklich großgewachsene Labradore können durchaus bis zu 60cm groß werden. Das gilt aber in erster Linie für die Rüden. Labrador Hündinnen sind in der Regel etwas kleiner gewachsen.
Ein Labrador ist schon ein ganz schöner Brummer, gehört aber nur zu den mittelgroßen Hunderassen.
Was für ein Gewicht hat ein ausgewachsener Labrador?
Immer wenn ich meine Rüden Tano hochheben muss, habe ich das Gefühl, dass er gut und gerne 50kg wiegt 🙂 Stimmt aber nicht: die Waage beim Tierarzt bestätigt ihm 32kg Körpergewicht, was eigentlich gar nicht mal so schlecht ist. Sein Gewicht hat mein Labrador Kumpel jedenfalls besser im Griff, als ich meins.
Auch beim Gewicht unterscheiden sich Labrador Rüden von Hündinnen ganz gravierend. Während ein ausgewachsener Labrador Rüde gut 35kg bis 38kg wiegt, liegt eine Hündin bei nur ca. 25kg im Durchschnitt.
Da Labradore extrem verfressen sind, solltest du bereits bei sehr jungen Hunden stark auf das Gewicht achten.
Meine Erfahrung hat aber gezeigt, dass ein ausgewachsener Labrador sehr schnell wieder Gewicht verlieren kann. Da diese Hunderasse extrem agil ist, bekommst du überschüssige Pfunde schnell durch ein paar Extrarunden und einem Plus an Bewegung wieder runter.
Wie entwickelt sich das Gewicht eines Labradors während der Wachstumsphase?
Wenn du wissen möchtest, ob dein Labrador Welpe oder Junghund für sein Alter mit seinem Gewicht im Rahmen liegt, lohnt sich ein Blick auf die Wachstumskurve.
Das Gewicht deines Hundes muss nicht 1:1 mit den Gewichtsangaben in der Wachstumskurve übereinstimmen. Viel mehr kannst du die Kurve als ungefähren Anhaltspunkt nehmen.
Was sollte man beachten, bis ein Labrador ausgewachsen ist?
Wenn sich dein Labrador noch im Wachstum befindet, seid ihr in einer der tollste Phasen seines Lebens. Ohne deinen speziellen Hund zu kennen, weiß ich, dass er gerade definitiv viel Unsinn im Kopf hat, viele Dinge ausprobiert und gerne auch mal ein Schuh oder ein anderer Gegenstand dran glauben muss.
Wenn gerade dein bestes Paar Schuhe zu einem Puzzle verwandelt wurde, klingt mein Rat vielleicht etwas komisch. Aber genieße diese tolle Zeit mit deinem Hund!
Ich würde sehr viel dafür geben, wenn ich die Uhr noch einmal zurückdrehen und diese Zeit mit meinem Labrador Tano noch einmal erleben könnte.
Das war jetzt mehr ein Tipp aus dem emotionalen Bereich, aber es gibt noch ein wichtige Sache, die du während der Wachstumsphase beachten solltest…
So lange sollten Spaziergänge dauern, bis dein Labrador ausgewachsen ist
Wenn dein Hund noch jung ist, ist sein Bewegungsapparat noch nicht vollständig entwickelt. Dein Labrador befindet sich in der Wachstumsphase. Das braucht einfach ein wenig Zeit. Knochen, Muskulatur, Gelenke und Sehnen sind ja noch im Aufbau.
Diese Aufbauphase solltest du nicht durch zu lange Spaziergänge mit deinem Labrador stören. Statt längerer Spaziergänge eignen sich speziell für Welpen eher viele kleine Runden über den Tag verteilt.
Da „lang“ und „kurz“ immer sehr relativ ist, kannst du dir mit einer einfachen Faustregel behelfen:
Jede Lebenswoche deines Welpen bedeutet 1 Minute Spaziergang. Wenn dein Hund 10 Wochen alt ist, sollte eine Hunderunde ungefähr 10 Minuten dauern.
Gerade beim Labrador macht es in der Regel keinen Sinn, nur auf den Hund zu achten. Das Motto „ich schaue mal, ob er noch Lust hat zu laufen“ funktioniert bei den Jungs und Mädels nicht.
Junge Labradore sind so dermaßen aktiv, dass sie dir keine erkennbaren Anzeichen für Ermüdung liefern. Wenn es nach ihnen ginge, würden sie mit dir locker um die ganze Welt laufen.
Also lass deinen Verstand und die oben genannte Faustregel entscheiden und halte dich an mehrere kurze Runden. Die Zeit für die richtig fetten Spaziergänge kommt ganz bestimmt und wird herrlich, glaub mir!
Warum bleibt mein Labrador kleiner als erwartet?
Als mein Labrador Rüde Tano bei mir eingezogen ist, habe ich auf jedes noch so kleine Detail geachtet. Sobald mir irgendetwas nur ein wenig komisch vorgekommen ist, habe ich mir direkt Sorgen gemacht. Ist mit ihm alles in Ordnung? Läuft seine Entwicklung richtig? Mache ich alles richtig?
Ich kenne das also nur zu gut, wenn man wie eine olle Glucke überbesorgt auf seinen Hund achtet 🙂
Wenn dein Labrador Welpe sich nicht in der erwarteten Größe entwickelt, ist das kein Grund, sich Sorgen zu machen. Etwas weniger Wachstum hat eigentlich immer natürliche Gründe.
Jede Größentabelle für Labradore, die du online findest, wird dir unterschiedliche Werte anzeigen. Ein Hund ist einfach ein Lebewesen, dass sich nicht in Schubladen und Tabellen stecken lässt.
Entspricht dein Welpe oder Junghund nicht den Werten in den Größentabellen, kann das folgende Ursachen haben:
Grund Nr.1: Dein Labrador gehört zur Arbeitslinie
Labradore aus der Arbeitslinie sind in der Regel leichter und kleiner als andere Labradortypen. Das ist ganz normal und kein Grund zur Beunruhigung.
Die so genannte Arbeitslinie ist eine spezielle Zuchtform aus besonders wendigen und kleinen Labradoren. Ziel der Arbeitslinie ist die Zucht von Labradoren, die gut für die Jagd oder sportliche Betätigungen geeignet sind.
Die zweite große Linie in der Labradorzucht ist die so genannte Show-Linie. Was jetzt klingt wie eine Züchtung von kleinen Entertainer, die Konzerte in Vegas geben, ist in Wirklichkeit etwas ganz anderes.
In der Show-Linie werden Labradore gezüchtet, die ruhiger und familienfreundlicher sind, als die Kollegen der Arbeitslinie. Diese Labradore sind in der Regel etwas größer, aber auch gerne auch mal olle Sturköpfe 🙂
Grund Nr.2: Kleine Eltern
Wie beim Menschen auch, entscheidet die Genetik beim Labrador über die tatsächlich zu erwartende Größe des Hundes.
Sind die Eltern schon etwas kleiner geraten, kann auch ein Labrador aus dem Wurf dieser Eltern kleiner bleiben. Das bedeutet nicht, dass alle Hunde aus dem gleichen Wurf klein bleiben müssen. Es ist nur möglich, dass die genetischen Grundlagen bei einzelnen Hunden aus dem Wurf kleiner Eltern so stark durchschlagen.
Grund Nr.3: Krankheiten in der Welpenzeit
Manchmal können Krankheiten in der Welpenzeit das Wachstum eines Labradors hemmen. Gerade wenn diese Krankheiten lange Zeit unbehandelt waren oder nicht schnell auskuriert wurden.
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Welpe wegen einer Krankheit kleiner als gewöhnlich ist, solltest du einen Tierarzt aufsuchen und das Tier vorstellen.
Meistens holen die Welpen später das fehlende Wachstum wieder auf, wenn Ernährung, Gesundheit und Bewegung im richtigen Rahmen sind.
Diesen Tipp gebe ich dir noch mit auf den Weg
Wann ein Labrador ausgewachsen ist, weißt du ja jetzt und es ist toll, dass du dich so intensiv mit deinem Welpen auseinandersetzt. Ich würde dir aber dringend raten, dir nicht zu viele Gedanken zu machen und jede kleine Entwicklungsstufe deines Hundes zu hinterfragen.
Solange du deinen Labrador regelmäßig zur Untersuchung beim Tierarzt vorstellst, die um hochwertiges Futter kümmerst und für interessante Beschäftigung sorgst, kann nichts passieren. Außer, dass du einen glücklichen Hund hast, der mit Abstand der beste Freund ist, den man sich wünschen kann.