Wir haben sehr süßen Nachwuchs. Eine winzig kleine Hundewelpendame namens Lille ist bei uns eingezogen und hält unseren Labrador Rüden Tano ganz schön auf Trab. Und nachdem die ersten Schuhe von ihren Milchzähnen schon perforiert wurden, haben wir uns gefragt, wie das mit den Milchzähnen beim Labrador ist. Genauer: Wann verliert ein Labrador seine Milchzähne?
Eine befreundete Tierärztin hat uns das genau erklärt und hier ist die kurze Erklärung für alle, die vor der gleichen Frage stehen:
Ein Labrador verliert seine Milchzähne ab ca. dem 4. Monat. Der Wechsel zu den bleibenden Zähnen dauert in der Regel zwischen 2 bis 3 Monate. Somit ist der Verlust der Milchzähne beim Labrador mit ca. 6 bis 7 Monaten abgeschlossen.
So sieht der Zahnwechsel beim Labrador in der zeitlichen Reihenfolge aus
Wie alle Säugetiere werden auch Hunde zunächst ohne Zähne geboren. Aber kein Grund zur Freude für alle Schuhe und Kabel 😉 Denn nach ca. 3 Wochen entwickelt der Welpe seine ersten Milchzähne, die sich anfühlen wie kleine Nadeln. Wer schon einmal mit einem Welpen gespielt hat, wird wissen, was ich meine.
Die ersten Milchzähne, die bei deinem Labrador Welpen zu sehen sind, sind zunächst mal die Eckzähne (auch Augenzähne genannt).
Mit ca. 6 Wochen ist es dann bei deinem Labrador Welpen soweit: die Milchzähne sind fertig ausgebildet. Was allerdings viele Menschen gar nicht wissen ist, dass mit den Milchzähnen gar nicht alle Zähne am Start sind. Die Milchzähne bestehen bei den meisten Welpen nur aus 28 Zähnen, weil deinem Labrador Welpen in dieser Phase noch die Backenzähne fehlen. Nur die vorderen Backenzähne sind in der ungefähr 6. Woche als Nachzügler am Start.
Wann verlieren Labrador Welpen ihre Milchzähne?
Mit ca. 4 Monaten beginnt der Wechsel von den Milchzähnen zum Gebiss eines ausgewachsenen Labradors. Also der Wechsel zu den bleibenden Zähnen. In dieser Zeit verliert dein Labrador seine Milchzähne.
Mit 6 bis 7 Monaten ist dieser Vorgang abgeschlossen und dein Labrador kann mit seinen Zähnen mächtig zubeissen. Jetzt sind es übrigens nicht mehr 28 Zähne, sondern stolze 42 Zähne. Die Backenzähne haben sich dann mit etwas Verspätung auch blicken lassen 😉
Übrigens: Der Traum eines jeden Hundehalters wäre es natürlich, die ausgefallenen Milchzähne seines Welpen zu sammeln und aufzubewahren. Von Kindern kennt man ja diese kleinen Zahnfee Döschen, in denen die Milchzähne zur Erinnerung aufbewahrt werden.
Leider wird das bei deinem Labrador beim Zahnwechsel wie ein Sechser im Lotto sein. In der Regel verschlucken Hunde ihre Milchzähne einfach beim Futtern und Kauen. Und wenn sie wieder ans Tageslicht kommen, wirst du sie kaum suchen wollen, oder?
Symptome beim Zahnwechsel
Genau wie beim Menschen, ist der Zahnwechsel auch beim Labrador nicht immer ganz angenehm. Der eigentliche Verlust eines Milchzahns verursacht keine Schmerzen. Dafür aber die nachwachsenden und drückenden bleibenden Zähne, die endlich raus wollen.
In der Regel läuft das Ganze aber völlig frei von Symptomen. Wenn dein Labrador also normal frisst und Appetit hat, sich sozial verträgt und agil wirkt, musst du überhaupt nichts machen. Schon gar keine Sorgen.
Du kannst deinen Labrador beim Zahnwechsel aber unterstützen. Wenn du ihm etwas anbietest, dass die Zähne fordert und zum Kauen animiert, ist das perfekt. Leckerchen in Form von Kaustangen eignen sich dafür eigentlich ganz gut.
Optimal sind zum Beispiel getrocknete Fleischstreifen aus Rindfleisch. Meiner Erfahrung nach sind diese Fleischstreifen nicht zu hart, aber auch nicht zu weich. Dein Labrador ist damit ein paar Minuten beschäftigt und die Zähne werden schön gefordert. Pansen ist auch eine sehr gute Alternative.
Komplett abraten würde ich dir für diesen Zweck von den gängigen Kaustangen aus dem Supermarkt, die auch gerne als Hundezahnbürsten angeboten werden.
Als Spielzeuge eignen sich eher weiche und flexible Goodies. Die bei Hunden total beliebten Stöcke im Wald solltest du in der Regel eh vermeiden, weil hier die Verletzungsgefahr durch Holzsplitter viel zu groß ist.
Was du beim Zahnwechsel deines Labradors nicht machen solltest
Unter gar keinen Umständen solltest du versuchen, einen losen Milchzahn deines Hundes selbst zu lösen. Zum Beispiel durch Wackeln.
Dabei könnten die sehr langen Wurzeln des Milchzahns abbrechen, was zu einer Infektion führen kann.
Was du nicht nur beim Zahnwechsel machen solltest
Es macht mega viel Sinn, deinen Hund so früh wir möglich an Zahnuntersuchungen und generelle Untersuchungen im Maul zu gewöhnen. Damit fängst du am besten schon früh im Welpenalter an.
Der beste Weg dafür ist es, wenn du spielerisch vorgehst. Bau einfach in deine Kabbeleien mit dem Hund ein, dass du mit den Fingern an und in das Maul gehst. Dabei kannst du dir nicht nur die Zähne anschauen, sondern auch das Zahnfleisch jedes einzelnen Zahns sanft abtasten und schauen, ob du auffällige Verdickungen/Schwellungen fühlst.
Bei unserem Tano habe ich das von Anfang an so gemacht. Der dicke Opa lässt mich bis heute ohne großen Aufwand in sein Maul schauen.
Der größte Vorteil ist aber, dass du deinen Labrador damit auf alle weiteren Zahnuntersuchungen beim Tierarzt perfekt vorbereitest. Der Hund geht viel stressfreier an die Untersuchung, weil er es gewohnt ist und der Tierarzt wird’s dir danken.
Unter’m Strich
Der Zahnwechsel von den Milchzähnen hin zum bleibenden Gebiss ist für Hunde überhaupt kein Problem. Komplikationen tauchen bei diesem Vorgang eher selten auf.
Solange du deinen Labrador und sein Essverhalten gut im Blick hast, entdeckst du mögliche Komplikationen relativ schnell. Dann ist maximal ein kurzer Besuch beim Tierarzt angesagt.
Wo wir gerade beim Thema Tierarzt sind. In einem eigenen Artikel habe ich mal aufgelistet, was ein Labrador im Monat kostet. Die Aufstellung und die Endsumme haben selbst mich als langjährigen Labradorhalter sehr überrascht.